Die Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP) eröffnete am 12. September 2022 die erste Präsenztagung in Aachen – nach langen drei Jahren. Anja Lembens, Moritz Meier und Kolleg:innen luden die Community zu einem Workshop. Das Thema: Die ersten Videovignetten und Aufgaben zur Förderung Professioneller Unterrichtswahrnehmung aus dem Erasmus+ Projekt VidNuT (Videovignetten in Naturwissenschaften, Technik und Textil) wurden vorgestellt und den kritischen wie konstruktiven Rückmeldungen der Fachgesellschaft ausgesetzt. Rita Krebs präsentierte einen Vortrag über die Evaluierung einer Unterrichtsreihe zu Säuren und Basen. Das Projekt wurde insbesondere wegen der fachlichen, fachdidaktischen und methodischen Gründlichkeit gelobt. Marvin Rost konnte die Ergebnisse zur Übersetzung und Replikation eines Tests zur Erfassung des Modellverständnisses von Hochschulstudierenden präsentieren und ist nun in der Lage, eine Kurzskala zur ökonomischen Messung zu entwickeln. Darüber hinaus wurden Erkenntnisse und Produkte aus dem Erasmus+ Projekt sensiMINT anhand eines wissenschaftlichen Posters vorgestellt. Die in diesem Projekt in Ko-Konstruktion entwickelten sprachsensiblen und sprachfördernden Unterrichtssequenzen werden nach Fertigstellung über die Homepage des Projektes frei verfügbar sein.
Die Plenarvorträge, zahlreichen Präsentationen und Diskussionen in sieben Parallelsträngen wurden durch ein schönes Rahmenprogramm ergänzt, in dem vor allem der direkte kollegiale Austausch genossen wurde.
Rita Krebs und Marvin Rost reisten anschließend weiter nach Osnabrück, wo die dortige Universität am 15. September ihre Tore für die Jahrestagung der Fachgruppe Chemieunterricht der Gesellschaft Deutscher Chemiker öffnete. Wunderschöne Experimentalvorträge und unterrichtspraktische Workshops regten alle Teilnehmenden zur Reflexion darüber an, was beim Lehren und Lernen von Chemie wirklich wichtig ist. In ihrem Diskussionsvortrag fasste Rita Krebs Ziele und Erkenntnisse aus ihrem Dissertationsprojekt zusammen und fuhr mit zahlreichen Eindrücken nach Wien zurück, wo bald das Ende ihres Projekts am Horizont erscheinen wird. Marvin Rost zeigte die Ergebnisse einer Begleiterhebung eines Seminars, in dem Chemielehramtsstudierende digitale Lernaufgaben konstruieren sollten und in einer Schule ausprobieren konnten. Das Besondere war die Auswertungsmethode der Interviews, die durch Natural Language Processing, also die automatisierte Mustersuche in natürlicher Sprache, die Interpretation durch einen Menschen ergänzt. Auch auf dieser Tagung wurde das Erasmus+ Projekt sensiMINT anhand eines wissenschaftlichen Posters vorgestellt.
Alle vier sind so erschöpft wie inspiriert von einer Woche mit Kolleg:innen, Freund:innen und einem Umfeld, das immer und immer wieder die nächste Idee hervorbringt.