Plus Lucis Fortbildungswoche 74a – VIRTUELL

22.Februar - 24. Februar 2021

Nachdem wir im Jahr 2020 das große Glück hatten, dass die Fortbildungswoche Ende Februar gerade noch wie gewohnt mit Vorträgen, Workshops und Exkursionen live und in Präsenz stattfinden konnte, mussten wir für das Jahr 2021 coronabedingt umdisponieren. Und so erklärt sich auch die “74a“ in der Zählung der Plus Lucis Fortbildungswochen. Denn die 75 Plus Lucis Fortbildungswoche möchten wir doch gerne gemeinsam mit allen Vereinsmitgliedern und Interessierten in Präsenz feiern – das werden wir dann im Februar 2022 tun!

Für 2021 ist es uns gelungen, eine virtuelle Plus Lucis Fortbildungswoche zu organisieren: Sechs hochkarätige Onlinevorträge, drei spannende virtuelle Führungen und einen virtuellen Escape Room konnten die Teilnehmenden erleben. Bei jedem der Termine waren rund 100 Personen im Zoomraum eingeloggt und konnten im Anschluss ihre Fragen an die Referent*innen stellen.

Irgendwie hatte diese virtuelle Plus Lucis Fortbildungswoche aber auch echte Vorteile: So gelang die Exkursion zum Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (ESO) auf dem Cerro Paranal in der Atacama Wüste in Chile ganz ohne langen Flug. Das dortige Team um Peter Habison ermöglichte phantastische Einblicke in die Anlage und die Arbeit der Wissenschaftler*innen.

Fast vor der Haustür liegt dagegen die voestalpine mit ihrem Stahlwerk in Linz. Und dennoch ermöglichte diese virtuelle Führung Einblicke, die keine Führung vor Ort hätte geben können. So nah wie uns Jürgen Wagner an die Stahlerzeugung und die Feuerverzinkungsanlage heranführte, kann sonst kein*e Besucher*in herankommen.

Zwei weitere Beiträge widmeten sich ganz aktuellen Herausforderungen der Menschheit: Franz Allerberger von der Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) informierte über neuste Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie. Und Markus Reichel erläuterte die beeindruckenden Anstrengungen und Fortschritte von Wiens Hauptkläranlage auf dem Weg zum hocheffizienten Ökokraftwerk.

Der „Genussforscher“ Thomas Vilgis vom MPI für Polymerforschung in Mainz erhellte anhand chemisch-physikalische Erkenntnisse die komplexen Vorgänge bei der Mund-Magen-Darmpasssage unserer Nahrung. Ganz nebenbei dekonstruierte er dabei einige Ernährungsmythen.

Markus Aspelmeyer von der Universität Wien führe in sein hochkomplexes Spezialgebiet, die „Quanten-Optomechanik“ ein. Aus Sicht der Gravitationsphysik erläuterte er, wie damit direkt getestet werden kann, ob auch die Raumzeit in einer Superposition vorliegt.

Live aus Genf organisierten Gerfried Wiener und seine Kolleg*innen eine Führung durch diverse Forschungsanlagen des CERN. Die Präsentation war so gestaltet, dass sogar während der virtuellen Führung Fragen der Zuseher*innen erörtert werden konnten.

Die Web-Applikation „tet.folio” wurde von Jürgen Kirstein vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Online-Plattform für die effiziente Herstellung, Einbettung und Verteilung von Interaktiven Bildschirmexperimenten (IBE).

Paul Nugent stellte Science on Stage als eine europäische Plattform vor, die ins Leben gerufen wurde, um Naturwissenschaftslehrer*innen quer durch Europa die Möglichkeit zu geben, Best Practice-Erfahrungen miteinander zu teilen. 

Für Unterhaltung, Vernetzung und Rätselraten sorgte der virtuelle Escape Room, der von Luisa Morris, Florian Budimaier und dem Team der Fortbildungswoche gestaltet wurde. Ganz nebenbei konnten die Teilnehmer*innen diverse digitale Unterrichtsmethoden und -konzepte für die eigene Unterrichtsgestaltung kennenlernen.

Und so gehen wir nach dieser vielfältigen und spannenden virtuellen Fortbildungswoche mit neuen Ideen an die Planung der Gestaltung der 75. Plus Lucis Fortbildungswoche im Februar 2022.